Temple Bar (London)

Die heutige Säule am Temple Bar. Der Greif zeigt stadtauswärts, im Hintergrund sieht man die Royal Courts of Justice

Temple Bar bezeichnet einen Grenzpunkt, der die westlichste Ausdehnung der City of London an der Straße nach Westminster markiert, wo die Fleet Street zum Strand wird. Bis 1878 wurde diese Grenze von einem steinernen Tor markiert. Seitdem steht dort eine Säule in der Straßenmitte.

Im Mittelalter reichte der Machtbereich der Corporation of London vielerorts über die der alten Stadtmauer der City hinaus. Um den Handelsverkehr zu kontrollieren, wurden überall dort, wo die Stadtgrenze nennenswert von einem alten Stadttor entfernt lag, an den Hauptstraßen Schranken errichtet. Der Temple Bar war die berühmteste dieser Schranken, da der Verkehr zwischen Englands wichtigstem Handelszentrum (London) und seinem politischen Zentrum (Westminster) dort durch strömte. Der Name stammt vom südlich gelegenen Temple, einem Bezirk, der früher dem Templerorden gehörte und heute zwei der vier Inns of Court beherbergt.

Es ist alter Brauch, dass der britische Monarch am Temple Bar anhält, bevor er die City of London betritt, sodass der Lord Mayor ihm ein perlenbesetztes Schwert als Zeichen der Loyalität überreichen kann. Diese malerische Zeremonie wurde oft in Kunst und Literatur beschrieben. Die weit verbreitete Ansicht, der Monarch bedürfe zum Betreten der City der Erlaubnis des Lord Mayor, ist allerdings falsch.

Heute wird der Temple Bar von einer Steinsäule in der Mitte der Straße markiert, die von der Statue eines Drachen (auch griffin, also „Greif“ genannt) gekrönt wird. Der Drache entstammt dem Stadtwappen der City, das von zwei Drachen eingerahmt wird.


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